Montag, 16. Januar 2017

La La Land(2016)- Regie: Damien Chazelle



La La Land ist ein Musicalfilm mit Schwerpunkt Jazz, Träumen, und dem Griff nach den Sternen, mit unterhaltsamen Performances und Elementen aus dem Kino der Attraktion. Der Zuschauer ist nicht nur ein Beobachter, es wird versucht mit Choreografien und Effekten (Mannequin- Challenge) die Kunst der musikalischen, und menschlichen Harmonie so nah wie möglich zu bringen.

Nach seinem ersten großen Debut mit Whiplash (2014), wählte Damien Chazelle auch für La La Land (2016) „Selbstverwirklichung in der Kunst“ als Thema. Im Gegensatz zu Whiplash (J.K Simmons gegen Milles Teller) hat sich Chazelle in La La Land gegen Antagonisten, in was für einer Gestalt auch immer, entschieden. Die Hindernisse in La La Land, tragen die Protagonisten in sich selbst. Denn es sind sie selber, die mit Entscheidungen ihr eigenes  und gemeinsames Schicksal beeinflussen.




Über den ganzen Film wirkt es, als möchte Damien Chazelle den Zuschauer an das Gefühl seines erfüllten Traum in Hollywood teilhaben lassen wollen.Wie auch in Whiplash vermittelt uns Chazelle erneut mit großartiger Jazz- Musik  eine berührende Botschaft: „Träume sterben nicht“.Der Film zeigt uns auch die Kluft, die zwischen dem Traum und der Realität steht.Es wird klar, dass Kompromisse den KünstlerInnen Mittelmaß aufzwingt und sie so glauben, nur weil sie plötzlich Rechnungen bezahlen können, „erwachsen“ geworden zu sein.Jede/r muss für sich selbst entscheiden, ob entweder die Selbstverwirklichung, oder ein gemütlicher Platz an der Außenlinie wichtig ist.An der Außenlinie kann jeder zusehen wie Leute die in ihrer Leidenschaft verbrennen oder aufgehen.Auf der anderen Seite gibt es ja noch die Kluft der Kompromisse.



Montag, 2. Januar 2017

Ist "The Raid Redemption" (2011) tatsächlich Kult?




  The Raid Redemption und der Weg zum Kultfilm,





1. Einleitung 


Filmemacher ohne große Studios im Rücken sind auf sich alleine gestellt, dafür 
besitzen diese die vollständige Kontrolle über Entscheidungen, müssen sich aber mit einem geringen bis keinem Budget zufrieden geben. Als Filmemacher im Bereich des Independent Kino ist man auf Kredite von Banken, Freunden oder der Familie angewiesen. Kurz gesagt,  das finanzielle Risiko für den Film trägt der Filmemacher. 

Seit dem Mega Flop Heavens Gate, der das Verhältnis zwischen Produktionsfirma und Regisseur nachhaltig veränderte, bestimmen die Produzenten selbst mit welche Maßnahmen für die künstlerische Umsetzung angemessen sind. Das Verhältnis von Produzent und Regisseur änderte sich nachhaltig. Hatten sich die  Produzenten noch vor Heavens Gate mit Vermarktung und dem Vertrieb beschäftigt, so mischen sie sich heute in die künstlerischen Entscheidungen mit ein, oder übernehmen gleich die Rolle des Regisseurs (Micahel Bay). Ein gutes Recht, denn das Geld der Produzenten steht am Spiel. Ein weiters Beispiel wäre noch Vlado Kristl mit seinem Werk Film oder Macht. Die deutsche Filmförderung finanzierte den Film von Vlado Kristl mit 250.000DM. 
Fünftausend Menschen sahen den Film, und das nicht mal bis zur Hälfte der Filmlänge. 

„Never Change a winning System“

Der Trend der letzten Jahre entwickelte sich zusehends in die Richtung: „nur keine Risiken eingehen und auf altbewährte Genres und Geschichten setzen“. Die Kinohäuser des 21 Jahrhundert stecken mit Hollywood gemeinsam in der Fortsetzungsschleife fest. 
Man könnte fast schon eine Serialität in den Kinohäusern sich entwickeln sehen. 

Um auf diese lukrative Fortsetzungsschleife hinzuweisen, ein Beispiel für eine der umsatzstärksten Reihen der letzten Jahre: 

2007: Transformers (710 Millionen Dollar)
2009: Transformers 2 (836 Mio)
2011: Transformers: Die dunkle Seite des Mondes (1.124 Mio)
2014: Transformers: Ära des Untergangs (bisher 576 Mio)

Ein Markt, der in den großen Studios nicht zur Gänze abgedeckt wird, ist der Nischenmarkt der Subkultur Independet-Kino (früher Amateurkino). Die Studios kaufen sich bei Independent Budgets ein und erhoffen sich durch die erworbenen Rechte eine weit höhere Rendite mit geringerem Einsatz erzielen zu können, gleichzeitig erkauft man sich durch die Erfolge der Independent Filme Prestige und kann sich als Entdecker der Talentierten profilieren.

Am Beispiel von the Raid möchte ich aufzeigen wie Sony Pictures aus einer vielversprechenden 1,1Mio US-Dollar Produktion 4,1 Mio US-Dollar Rendite machte. 
Und dass mit welchen Mitteln  es Sony schaffte seine Zuseher in die Kinos zu holen. 

Zugleich behandelt meine Arbeit die Aufwertung eines Film durch die Verleihung vom Attribut „Kult“ am Beispiel von „The Raid“.

Aus gegebener Erkenntnis lautet meine These. 


Die DVD- Extras von The Raid verleihen dem Film „Kult- Status“.






2. The Raid und Pencak Silat

  • The Raid ist ein indonesischer Actionfilm, welcher vordergründig mit der indonesischen Kampfsportart Pencak Silat den Kinobesucher unterhalten möchte. 
  • Gedreht wurde The Raid im Jahre 2012. 
  • Die Handlung dreht sich um einen Polizeitrupp an Spezialeinheiten welche im Begriff ist in der Früh das Hochhaus in welchem der Untergrundboss Tama das sagen hat zu stürmen. 
  • Alles was daneben gehen kann geschieht auch, plötzlich befindet sich die Einheit und der Film im Genre des Horrorfilm.
  • Die Handlung des Filmes stützt sich auf die Kampfsportart Pencak Silat 

Pencak Silat:
  • Kampfkunst ist am asiatischen Kontinent eine beliebte Choreographie bei Aufführungen im Theater oder im Kino. Außerdem ist noch zu erwähnen, dass die Kampfkunst in asiatischen Ländern zum Nationalbewusstsein gehört.
  • Pencak Silat dient in Malaysia sowie Indonesien als Unterhaltungselement in Theaterstücken auf Volksfesten oder in Kino Filmen. 
  • Es ist eine Kampfsport- Art die sich vom tatsächlichen Kampfsport über Jahrzehnte entfernt hat und nun zu Unterhaltungszewecken dient. 
  • Während in den meisten bekannten Schauspielschulen Method Acting oder Stanislawski angeboten wird, gibt es in Indonesien Schauspielschulen die von Beginn an auf Pencak Silat setzen und so eine Schauspielausbildung ausführen. 
„The Malay martial art of pencak silat is an important source of traditional acting technique. During the colonial period and postcolonial modernization, Western models of theatre replaced traditional performance, and the physical technique of theatre was largely modeled on Western acting: the importance of the text ascended and the realistic representation of life predominated. This resulted in adopting psychological acting styles and neglecting the martial tradition as a significant resource for actor training. Experiments in revitalization undertaken by the author since the 1970s will be decided. The rationale for the revival of pencak silat as actor training is based on its vital position in the productions of bangsawan ( Malay Opera), purbawara (history play), and the experimental plays of Malaysia´s National Laureate Noordin Hassan ( the only playwright awarded this prestigious literary award for his contribution to Malay Literature), Syed Alwi, and Ismail Kassan(…).


3. DVD- Bonus 


Die Special Extra DVD beinhaltet ein Behind the Scenes welches (vermutlich) vor der Übernahme von Sony Pictures gedreht und aufbereitet wurde, denn hier finden wir das Unterkapitel „Postproduktion“. 

Im Kapitel Postproduktion sehen wir das ursprüngliche Team für Filmmusik, und auch der Regisseur Gareth Evans berichtet vor der Kamera über den Prozess, wie das Musikteam jeden Tag am Set Eindrücke sammelte um die Stimmung einfangen zu können. 
Die erste Version des Films hatte als begleitende Musik im Film klassische Instrumente und vor allem setzte das zuständige Team auf die E-Gitarre.
Die zweite und endgültige Version welche in den Kinos zu sehen war, wurde aber vom Duo Joe Trapanese ( Tron Legacy Soundtrack) und Mike Shinoda (Gründer und Producer der Band Linkin Park) produziert.

Behind the Music
Im Extra „Behind the Music“ sehen wir das Team Joe Trapanese und Mike Shinoda bei ihrer Arbeit zum Film The Raid. Eröffnet wird das Extra mit Mike Shinoda und seiner Geschichte wie das Projekt The Raid ihm von SONY MUSIC ENTERTAINMENT nahe gelegt wurde. Die Entscheidung den Film zu vertonen unterstrich er es mit dem Satz, auch in seperaten Interviews zu hören.

„Other Projects i did were completely fun so i also decided to do this because it was fun and magical that a few sounds just developed in hours“.

Im weiteren Verlauf des Einblicks sieht der/die ZuschauerInn das Team beim Spaß haben  während der Arbeit.


„Im Gespräch mit Mike Shinoda und Gareth Evans“
In diesem Extra interviewen sich Regisseur und Komponist und stellen sich gegenseitig Fragen zu ihren Lieblingsszenen im Film, und wie sie sich dabei gefühlt hatten, diese zu drehen oder auch zu vertonen. Auch in diesem Extra, richtet sich das Hauptaugenmerk auf die eine Geschichte, wie magisch Film und Soundtrack miteinander harmonieren. Auffällig ist auch die häufige Erwähnung von SONY und wie SONY sich am Film beteiligt hatte.


„Ein Abend mit Mike Shinoda und Gareth Evans“
In diesem Extra, welches sich wieder auf das Duett zwischen Komponist und Regisseur konzentriert, ist es die Erste Premiere des Film The Raid. In diesem Extra sind wieder Regisseur und auch das vollständige Komponisten Duo Mike Shinoda mit Joe Trapanese  zu sehen, in diesem Interview lenkt ein Moderator das Geschehen, Fragen vom Publikum werden nicht zugelassen.
In diesem Interview Dreieck (eigentlich ein Viereck, doch Joe Trapanese hat nur wenig zu reden) erzählen Regisseur und Komponist die gleiche Geschichte wie im Extra „Im Gespräch mit Mike Shinoda und Gareth Evans“. 


In der Monographie Production Culture findet sich eine Anleitung welche Produzenten empfiehlt welchen Inhalt, oder Geschichte, sie bestmöglich auf den Extras einer  DVD/BluRays mitgeben sollen, um über die im Film mitwirkenden Personen an den Zuschauer ein Gefühl mitzugeben. Im Falle von The Raid wird wiederholt der Spaß,die Harmonie und das Gefühl des Magischen von Regisseur und dem Musikproduzenten vermittelt. 
Der Verkauf der Prestigemarke Integrität lässt sich auf den Extras feststellen.

The struggle to achieve a representation of „authenticity“ has been of primary importance within stardom and celebrity. In this context, the term has also been taken to connote qualities of intimacy, ordinariness, spontaneity and the natural characterisitcs which stabilize the consumerist market- driven function of the star within more desirable contexts of social and ideological meaning making. 
Richard Schickel suggests that audiences´ fascination with celebrity is rooted in the „illusion of intimacy“ and from perspectives such as this, prevails the assumption that all audiences demand that stars possess „authenticity“.

Neben der Bonus- DVD gibt es auf der Hauptfilm- DVD, das Extra des „Audio Commentary“ mit dem Regisseur Gareth Evans der sein Zuschauer über Pannen und Besonderheiten des Drehs erzählt. 
In der Stelle über die Finanzierung seines Filmes erzählt uns der Regisseur wie er seinen Film auf den Filmmärkten freigab um Gelder zu lukrieren. Sony daraufhin willigte ein und übernahm 30% des noch fehlenden Budgets der 1,1 Mio- US- Dollar, im Gegenzug musste der Regisseur sich einen Komponisten aus der SONY Liste auswählen welcher den Soundtrack für seinen  Film übernahm.

4. Vom Film zum Kult 


Der Film The Raid verkauft sich als ein Kult- Film. 
Kult Filme müssen Kriterien erfüllen, um als solche zu gelten. 
Sowohl die von der Kritik als „schlechteste“ ( The Room; Samurai Cop; Batmann and Robin (1997); Plan 9 from outer Space) sowie herausragendsten Filme ( Pulp Fiction (1994) ; Requiem for a Dream (2000) ; Dead Men (1997); One flew over the Cuckoo´s Nest´(1975).) finden ihren Platz in der Kategorie Kult.



  1. Ungewöhnlichkeit 

Mit Ungewöhnlichkeit verstehen sich ungewöhnliche Schauplätze oder auch Handlungsstränge in Filmen, welche vom Mainstream abweichen (Fitzgeraldo (1981) oder auch Man Bites Dog (1992).









2. Allegorie in Filmen

Wenn abstrakte Sachverhalte einen Weg in die bildliche Darstellung durch eine konkrete Gestalt oder einen Gegenstand bekommen. 
Herr der Ringe (2001- 2003) bekam dadurch einen Platz in der Sektion des Kult- Films weil man sich auch zwischen zwei Themen entscheiden konnte, sollte der Film als Metapher für globale Konflikte dienen, oder Fragen in Bezug auf die Autokratie der Diktatoren aufmerksam machen.  


Fireworks von Kenneth Anger behandelt die Homosexualität und sadomasochistischen Phantasien des Regisseurs mit gewalttätigen Matrosen, welche er gleichzeitig herbeisehnte und fürchtete. 



3. Kulturelle Empfindlichkeiten

Kulturelle Empfindilichkeiten in einem Film bedeute den „Nerv“ eines bestimmten Zeit geist zu treffen. Tabus und Vorurteile die in der Gesellschaft vorhanden sind werden entweder bekräftigt oder auch gebrochen. Die meist diskutiertesten Filme in diesem Bereich sind jene Filme die Grausamkeiten gegenüber Tieren zeigen, diese Filme laufen auch Gefahr in den meisten Ländern gar nicht erst gezeigt zu werden. Genauso ergeht es auch Filmen welche Misogynie zeigen, und als „rape revenge films“ bezeichnet werden (z.B Straw Dogs ( 1971), I Spit on your Grave (1978) etc.). Jene Filme erhalten aber auch Anerkennung für ihren Mut, aber ebenso heftige Kritik aufgrund der Objektivierung der Frau. Weiter Kategorien die im Bereich der kulturellen Empfindlichkeit einzuordnen sind, sind jene Genres die sich Stereotypen, Mysterien, Erotik oder einer überzogenen Gewalt Darstellung bedienen. Filme in dieser Kategorie wie der Soft Porno Emanuelle 1972 erhielten Kritik wurden aber auch jahre später gelobt wie sie gesellschaftliche Tabu -Themen durchbrochen haben.









4. Politische Absichten

Wenn ein Film in seiner Allegorie oder in seiner kulturellen Empfindlichkeit eine starke Ideologie mitträgt wird der Film zu einem politisch inspiriertem Pamphlet.
Wenn die Ausrichtung des Filmes einer zugehörigen gefährlichen Subkultur oder mit dem Ziel, durch geheime Tätigkeiten eine staatliche Ordnung zu verändern und schließlich einen Umsturz herbeizuführen. Besitzt der Film eine höhere Wahrscheinlichkeit zur Gegenkultur dazu zu gehören. 
Easy Rider (1969) oder der Britische Punk- Film Rude- Boy (1980) von the Clash zum Beispiel verstehen sich als die Gegenbewegungen während der Zeit in der sie ausgestrahlt wurden. 

Ein allgemeines Werkzeug im politisch inspirierten Kultfilm ist die Dekonstruktion, das Auseinandernehmen des Zusammenhalts, der nationalen Kultur.
Im Vordergrund steht das Aufdecken der Vorurteile und der Zusammenhanglosigkeiten es sucht nacht Fehlern Brüchen und Lücken die im Diskurs des Filmes erkenntlich gemacht werden.
Machen Filme die sich dieser Vorgehensweise begeben sie sich einen großen Schritt in Richtung des Kult Filmes.


Schlussendlich lässt sich die Definition des Kultfilms in Folge der Recherche folgendermaßen zusammenfassen:

Ein Kultfilm ist ein Film mit einer aktiven und lebendigen Community.  Der Film ist ehrgeizig und rebellisch anerkannt, sein Publikum sieht sich selbst als Rebell gegenüber aktuellen kulturellen Bewegungen. Es exisitert eine Vorliebe für Themen jenseits des Mainstream und dessen Allegorien welche jenseits der kulturellen Empfindlichkeit und dominanten politischen Themen steht.
Kultfilme übertragen gewöhnliche Ideen von gutem und schlechten Geschmack, und fordern Genre Konventionen und klassisches Storytelling heraus.
Oft ist in Kultfilmen die Verherrlichung von Gewalt, ein offenes Ende oder ein Versuch eine Nostalgie zu erschaffen zu sehen.
Ihre Produktion besteht aus Pannen und Unfällen, Legenden und Mysterien welche Star und Regisseur beinhalten. 
Zuletzt bleibt noch zu sagen das sie ihren Wert als Film noch lange beibehalten und nicht in der Masse an Fortsetzungen untergehen oder in Vergessenheit geraten.


5 Conclusio: 

 The Raid möchte als Kult verkauft werden, doch fehlt dem Film die nötige Community und Substanz um den Kult  aufrecht zu erhalten und zu rechtfertigen. Die dem Film beigelegten Extras sollen Regisseur und Komponist einen Mehrwert für dessen Community bringe, dieser Mehrwert konzentriert sich schlussendlich auf eine Geschichtenbildung und wird häufig in den Extras erzählt ( Die Magie des Projekts).

Betrachten wir den Film von der Seite die einen Kult entstehen lassen finden wir nicht genügen Substanz um das angestrebte Kult Prestige umhängen zu können. 
Der Film bietet außer den Blutlastigen Szenen wenig Anhaltspunkte um ihn in der Kategorie Kult stehen zu lassen. 

Denn genauer betrachtet bietet The Raid außer klassischen Martial Art, Komponisten aus dem Mainstream und einem britischen Regisseur keinen Mehrwert. Der Film bleibt in den Konventionen des Martial Art Film und geht in diesen Konventionen auch keine Experimente ein, von einer Allegorie ganz zu schweigen.

Vielmehr erschleicht sich der Verdacht auf eine Anlockung des Nischenpublikum Independet und dadurch ein Argument für den Kauf der DVD zu liefern. 

Hier kann man den Verdacht aufgreifen dass Sony sich extra dieser Kategorie aufgrund des Independent Image bedient um die Kassen im DVD Markt und die Erwartung für den 2ten Teil zu steigern ( laut Regisseur mit Sony beschlossen).
Es soll ein Hype um die Entstehung und des Filmes ins Rollen gebracht werden. 
Denn auch die Hauptgeschichten des Regisseurs und Komponisten drehen sich um die Produktion des Filmes mit einem Unfall und die Magie von der Entstehung der Musik zum Film. 

Meine These hat sich im Laufe der Recherche als Halbwahrheit herausgestellt. 
Zum einen ja Sony hat sich dem Marketingwort kult bedient und zum anderen ist der Film kein Kult- Film und möchte mit den Extras aber jenen Hype erschaffen lassen. 

Die Strategie hat sich für das Sony Studio gerechnet.
Einnahmen in Höhe von 4,1Mio US-Dollar, jedoch der Zweite Teil hatte Produktionskosten in Höhe von geschätzten 4,5 Mio US- Dollar, spielte aber nur 2,5 Mio US- Dollar ein. 
The Raid wurde nach seinem Ersten Teil als Trilogie von Sony angekündigt. 
Bis jetzt fehlt aber eine Nachricht die den 3ten und letzten Teil der Trilogie ankündigt. 

Ein künstlich erschaffener Hype der zu Beginn gut lief, aber aufgrund der fehlenden Basis einer Fancommunity im Sand verlief. 



Norbert In.

6 Quellenverzeichnis 




  • Zainal Abdul Latiff, »Revisiting Pencak Silat.The Malay Martial Arts in Theatre  Practice and Actor Training«, in: Asian Theatre Journal, 2012, Vol.29(2), S.379-401 hier S.379.

  • How East Asian films are reshaping national identities : essays on the cinemas of China, Japan, South Korea, and Hong Kong


  • The Raid. Redemption, R.: Gareth Evans, Indonesien 2012.

  • John Thornton Caldwell, Production Culture. Industrial Reflexivity and critical 
  • practice in film and television, Durham: Duke University Press 2008, S.369.

  • Kate Egan/ Sarah Thomas,  »Introduction. Star making «, in: Cult Film Stardom. Offbeat Attractions and Process of Cultification, hrsg. v. Kate Egan/ Sarah Thomas, Basingstoke: Pallgrave Macmillian 2013, . 1– 21, hier S.7.

  • Ernest Mathijs/Xavier Mendik, The Cult Film Reader. Maidenhead: Opend University Press 2007, S. 8

  • Ernest Mathijs/Xavier Mendik, The Cult Film Reader. Maidenhead: Opend University Press 2007, S.9

  • Ernest Mathijs/Xavier Mendik, The Cult Film Reader. Maidenhead: Opend University Press 2007, S. 10

  • Ernest Mathijs/Xavier Mendik, The Cult Film Reader. Maidenhead: Opend University Press 2007, S. 11



Netflix, Amazon Video und Co. schreiben die Romane der Neuzeit!


1. Einleitung

Innerhalb des Medium Fernsehen existieren verschieden Formate die sich um ihr Publikum abmühen, dabei scheuen sie auch nicht davor zurück Schicksale, Peinlichkeiten oder tragische Fälle im Reality-TV Stil auszuschlachten, der kulturelle Mehrwert jener Fernsehformate kümmert dabei die Produzenten sichtlich wenig ( Berlin Tag und Nacht; Germanys Next Topmodel; die Supernanny; Kochduell) 
„Quality TV“ ist der neue Schlachtruf im Fernsehgeschäft.
Das Etikett Quality TV markiert daher gleichermaßen eine vermeintlich „neue Ära“ der kulturellen Bedeutung der Fernsehserie als Erzählformat wie auch eine neue Entwicklungsstufe der medialen Vermittlung von Fernsehserien. Wenn in der neueren Fernsehserie das Entstehen einer Autorenserie diskutiert wird, wird klar, dass das Etikett Quality TV die Fernsehserie mit einem künstelrischen Modus verknüpft. Der Reiz eine Geschichte über 60 statt 2 Stunden zu erzählen lockt diverse kreativ Köpfe aus Hollywood in die Stuudios von AMC HBO Netflix oder Amazon Prime. Die nicht nur die finanziellen Mittel sondern auch ein Stammpublikum haben und sichergestellt werden kann das die größtmögliche Masse an Menschen die Serie gegen Bezahlung ansehen können. Auch das Experiment Filme in Serien zu adaptieren nimmt immer mehr Fortschritte an (Fargo 2016; Lethal Weapon; Scream 2016) .
 haben Serien bewiesen das sie Längst in ihrem Inhalt eine weitaus größere Tiefe besitzen als von anderen Serien bekannt ( Knight Rider; Baywatch; etc) Es möchte nicht nur Unterhalten sondern auch auf anderen Ebenen mitteilen ( BoJack Horseman (2015); Breaking Bad (2008) ).
Durch das Angebot des Video on Demand und der Abrufbarkeit im Internet, avancieren Serien zum reinen Konsumobjekt, damit gemeint ist die Ausblendung der Werbung. 
Mittlerweile legt sich das Buch am Abend weg und zwei Stunden für eine Serie, oder auch ein Wochenende, dafür werden oftmalig eingeplant.
Durch die Zunahme an narrativ komplexen Serien, die Video- on- Demand Binge Watcher Generation, und dem lukrativen Geschäft mit den Serien, verdrängen den Roman und beschwören eine neue Form. 

These: 
Sind narrativ komplexe Serien die Romane der Neuzeit?

2.) Narrative Komplexität

Narrative Komplexität ist ein Begriff der helfen soll das neue Fernsehen. Zurückzuführen ist dieser Begriff auf Jason Mittell der sich im Artikel „Narrative Komplexität im amerikanischem Fernsehen“ fern der klassichen Serien befasst. 
Bei narrativ Komplexen Serien ist die Anzahl der Handlungsstränge und Figuren auf mehreren Ebenen unbegrenzt. So führt in der Serie Breaking Bad (2008) Walter White ein Doppelleben als Chemieprofessor und Meth Koch. Zeitgleich kämpft er gegen seinen attestierten Lungenkrebs und muss seine Ehe mit Skyer White vor dem scheitern bewahren. Neben Walter White existieren andere Figuren, es erscheinen neue Figuren mit jeder Staffel aber auch verschwinden wieder welche. Doch die Handlungen zwischen den Figuren sind auf verschiedenen Ebenen in Breaking Bad miteinander verbunden nacht Mittell als „vernetzte Plotbildung“ bezeichnet. Wie oben beschrieben ergeben sich durch die Fülle an verschiedenen Handlungssträngen zwischen den Figuren ein dichtes Angebot an verschiedenen Genres die sich somit miteinander kombinieren, und gleichzeitig auch eine größere Masse an Zusehern anspricht.
In der narrativ komplexen Serie muss eine Episode nicht unbedingt weiterführend sein. Bedeuteut der Handlungsstrang kann in einer Episode am Anfang in der Mitte oder Ende der Serie abgeschlossen werden. Es ist lediglich wichtig das der Haupthandlungsstrang weiterhin existiert. Für diesen Zweck etablieren Produktionshäuser Pilot- Folgen um das Publikum auf eine Prämisse festzulegen. 
Am Anfang oder dem Ende einer Episode können Cliffhanger existieren die im weiteren Verlauf in der Serie aufgelöst werden. Manche Serien gehen dabei bewusst mit ihrem Publikum auf gemeinsame Rätselsuche (Mr. Robot; True Detective; The Wire; Breaking Bad) und veranlassen auch so, das neben dem regionalen Bezug zur Serie, eine Fangemeinde entstehen kann die es sich zur Aufgabe nimmt den Handlungsstrang ohne die Produzenten auf eigene kreative Weise fortzuführen. Doch dieser Anspruch an das Publikum gelingt nicht immer und somit passiert es auch das Serien daran scheitern. Und durch zu viel Komplexität ihr Publikum verwirren. So erging es auch der Fernsehserie „The Wire“ die durch ihre zu komplexen Handlungsstränge und Figuren ein eigenes Universum kreierte. Erst später durch Kritiker erfuhr die Serie eine erneute Beliebtheit und konnte sich über den DVD- Markt ins finanziell positive retten.

Eine Episode kann entweder Erzählstränge beginnen oder abschließen. Ein Handlungsstrang muss nicht zwangsläufig mit dem Ende der Episode enden; er kann auch in der Mitte einer Episode gelöst werden, da es diverse Handlungen gibt, die sich überlagern. In der Abbildung steht der dunkelblaue Pfeil für die Haupthandlung der gesamten Serie. Dieser Strang wird in der Pilotfolge etabliert und zieht sich mehr oder weniger intensiv durch die gesamte Handlung. Die Ensemblestruktur bietet aber auch viel Raum für Nebenhandlungen, die sich über eine unbestimmte Anzahl von Episoden erstrecken. Die Stränge gelb, rot und orange sind Nebenhandlungen, die sich auf die Haupthandlung auswirken, und sich zum Ende der Staffel verdichten.

3.)  Hintergrund und Popularität von Narrativ komplexe Serien   

Der US- amerikanische Premium-Pay-TV-Sender HBO hat es sich zur Strategie gemacht, Tabus zu brechen. Themen die in der Kultur ein Unbehagen auslösen und versuchen jene sensible Themen zu brechen bekommen vom Publikum eine erhöhte Aufmerksamkeit und bei Erfolg eine große Fan- Community. Serien die sich diesen Feldern widmen erhalten Kultstatus.

HBO’s erster großer Autorenserienerfolg, The Sopranos, bescherte dem Sender einen Zuwachs von fünf Millionen Abonnenten – am Anfang waren es 22 Millionen, am Ende 27 Ein anderes Beispiel ist der Sender Showtime, der ab 2007 keine Filmdeals mehr abschloss und stattdessen begann, in eigene Serien zu investieren (zuletzt Homeland) Zwischen 2009 und 2013 ist die Zahl der Abonnenten von 17 auf 22 Millionen gestiegen.

AMC´s Breaking Bad verfolgten kleine Gruppen an Zuschauer und Fangemeinden . Mit den beiden Teilen der letzten fünften Staffel geändert explodierten die Zuschauerquoten für Breaking Bad, bedeutet, die Zahl der Erstzuschauer in den USA verdoppelte sich gegenüber den vorherigen Staffeln, somit war die Serie auch quotenmäßig ein Erfolg.

Mit dieser Strategie schafften es die Bezahl Sender sich von anderen Marktteilnehmern abzuheben und sich durch ein Alleinstellungs-Merkmal weiter zu differenzieren. HBO ist es gelungen, ein Image als freizügiger Sender, der die Konventionen im Umgang mit Tabuthemen bricht, aufzubauen. Mit Serien wie SEX AND THE CITY, THE WIRE oder THE SOPRANOS wurde Ende der 1990er-Jahre ein Umgang mit Sexualität und Gewalt geprägt, der es den Serienschöpfern ermöglichte, Tabuthemen mit einem hohen Maß an Authentizität zu behandeln.

Andere Teilnehmer wie Netflix Hulu Amazon und mittlerweile auch Sky erkannten diesen Trend rechtzeitig und produzieren heute eigene epische Geschichten. Aufgrund der langen Dauer der Handlung kann in besonderer Weise auch auf Details eingegangen werden. Das Format Serie eignet sich besser als der Film, um vielschichtige Welten und langwierige Prozesse zu erzählen. Eine Staffel kann zwischen 6- 21 Episoden mit einer Episodenlänge zwischen 30-50 Minuten enthalten. Anders als im Film zieht sich der übergeordnete Handlungsstrang über viele Stunden hin. So kann eine Serie wie HOUSE OF CARDS ein facettenreiches Bild von einem betrogenen der Politik zeichnen, ohne dabei aus Zeitmangel in Klischees zu verfallen. Aufgrund dieser Eigenschaft lässt sich das Quality TV auch mit dem Roman zu vergleichen. Bei Serien mit komplexen Fortsetzungssträngen sind die Episoden mit einem Kapitel in einem Roman zu verglei- chen. Es gibt stilistische Mittel, die einen Anfang und ein Ende darstellen, aber erst zusammen eine Erzählung ergeben.

4. Quality-TV  als Roman der Neuzeit
Die Diskussion in wie weit Quality- TV als Roman der Neuzeit gelten kann wird üblicherweise von Jason Mittells Diskussion eines complex televisions bzw. von complexity in television angeführt. Im Geiste der Quality TV- Debatte wendet sich Mittell gegen eine Aufwertung der Fernsehserie auf der Basis der Annahme, dass die neuen Serien“mehr wie Romane“ ( Stichwort DVD- Novel) oder fast wie Filme seien, daher sich anderen Formen annähern, die sich traditionell einer größeren Wertschätzung erfreuten. Aufbauend auf der Prämisse, dass die alte Differenz zwischen Episoden- und Fortsetzungsserie nicht mehr greift bzw. Mischformen entstehen wird von Mittell eine Fernsehserien- Theorie eingefordert
Auch in den Kinos ist eine gewisse Fortsetzungsserialität zu beobachten, Hollywoodstudios wagen sich keine Experimente mehr einzugehen und setzen auf den Fortsetzungscharakter in den Kinos. Die Krise der US-Filmindustrie und die verstärkte Hinwendung ehemaliger Größen der Industrie zu Fernsehserien Kurz nachdem die Erfinder des Blockbuster Popcorn-Kinos – George Lucas und Steven Spielberg – vor der Implosion der Hollywood-Filmwirtschaft gewarnt hatten, kam es im Sommer zu mehr als einem Dutzend spektakulärer Flops einiger der teuersten Filme dieses Typs – schon seit Langem immer wieder Neuauflagen bewährter Erfolgsmuster, derer das Publikum offenbar überdrüssig ist. 
Der amerikanische Independent-Film ist schon länger schwer angeschlagen Eine seiner Ikonen, Steve Buscemi, hat sich bereits vor Jahren in Richtung HBO bewegt und die Chance wahrgenommen, bei The Sopranos als Schauspieler zu arbeiten. Kevin Spacey der gerne experimentiert und mittlerweile auch in Videospielen anzutreffen ist, ging mit dem Video- on Demand Anbieter Netflix eine Partnerschaft ein. Steven Soderbergh der „gefragteste Mann Hollywoods“ musste für seinen Film LIBERACE auf die Gelder Hollywoods verzichten und kam bei HBO unter und erhielt die nötigen finanziellen Mitteln. In einem Interview mit dem New Yorker äußerte er scharfe Kritik an den Praktiken der Hollywood Studios, die mit exzessiven Marketing Tests und dem Anpassen an das Publikum die künstlerische Freiheit der Drehbuchautoren und Regisseure massiv unterdrücken
Wenn man die Filmhit des letzten Jahrzehnts beobachtet so lässt sich daraus schließen, dass vor allem Fortsetzungen ihren Weg ins Kino fanden.  
In Serien besitzen die Filmschaffenden die Freiheit aufgrund des größeren Raumes um die Geschichte zu erzählen mehr Freiheiten.
Details Charakterzüge und Handlungen können besser ausgebaut werden.  Eine Serie eigent sich zudem besser um eine Geschichte erzählen zu können. So kann man innerhalb einer Staffel zwischen 5-20 Folgen zu je 25-55 Minuten mehr Informationen an den Zuseher weitergeben. Anders als im Film kann aufgrund der narrativ komplexen Verflechtung ein facettenreicheres Bild zeichnen. David Simon und Ed Burns die Macher der Serie THE WIRE wählten die Serien Form um die Geschichte rund um Baltimore erzählen zu können. Aufgrund des Kapitelhaften vorgehens der Macher lässt sich eine Assoziation zum Roman herstellen, welcher davor dem Film als Grundlage diente. 
„Es steht außer Frage, dass es ein wachsendes Publikum für Serienerzählungen gibt – ein Publikum, das narrative Komplexität, Selbstreflexion, vertrackte Plots und symbolische Mehrfachcodierungen schätzt. Die Literatur hat noch nicht verstanden, welche Herausforderung in dieser Entwicklung liegt. Noch stärker als der Kinofilm wildert die neue Langerzählung auf ihrem angestammten Terrain.
Auch der moderne Roman ist historisch aus einem Unterhaltungsmedium entstanden; als Fortsetzungsroman in Zeitungen hatte auch er eine glanzvolle serielle Phase. Wir sind Zeugen der Geburt einer Gattung: Eine neue epische Großform ist im Begriff, sich von den standardisierten Formaten der Medienindustrie zu emanzipieren, die sie hervorbrachte. Sie ist längst an die Seite des Romans getreten, sie könnte einst an seine Stelle treten.“


5. Conclusio

Aufgrund des Austausch von Hollywood und den Fernsehstudios entwickelt sich eine neue Form der Unterhaltungsindustrie. Das Format der narrativ komplexen Serien erlauben es auch zudem den Studios ein weitreichenderes Merchandising zu betreiben. Der Sender AMC kassiert jeden Monat für einmalige Serien wie Breaking Bad und Mad Men 30 Millionen US- Dollar an Einnahmen. Hinter der künstlerischen Freiheit steckt aber auch Profitmaximierung der Fernseh-Studios. Serien sind günstiger zu drehen und können wie Soap Operas Geschichten ohne große Anstrengungen im Drehbuch weitererzählen. Einzig abhängig von der Quote. Video-on-Demand Unternehmen haben im Geschäftszweig den Profit entdeckt und versuchen sich so mit eigenen Produktionen erstens von anderen abzusetzen und auch zweitens auch ein Publikum und damit auch Fangemeinden an sich zu binden. Ob Serien den Roman im Urlaub oder am Strand ablösen werden muss sich erst zeigen, doch durch die Eigenschaft Serien überall ( mit Internetempfang) und jederzeit empfangen zu können, erleichtert den Studios den Einzug in Zügen, öffentlichen Verkehrsmitteln und dem Abendprogramm.

Norbert In